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Leutnant der NVA Grenztruppen 1969 In den 60ziger Jahren ließen sich insbesondere junge Offiziere eine laut DV erlaubte modische und angesagte Uniform für den Ausgang maßschneidern- den sogenannten Zweireiher. Diese Uniform war nicht nur optisch attraktiver , sondern auch im Gegensatz zur zu dieser Zeit bei den Landstreitkräften üblichen hochgeschlossen Uniform, angenehmer im Tragekomfort. Da es ausschließlich persönliche Maßanfertigungen sind und der Träger in der Regel auch nur eine davon hatte, sind diese Uniformen bei Sammlern heutzutage sehr gefragt. Mit der Einführung der regulären neuen Uniformen in offener Fasson ( Hemd & Binder) für alle Teilstreitkräfte um 1974, verschwanden auch die Zweireiher nach und nach. Das Recht der Fertigung für jeden NVA Angehörigen (ab Dienstgrad Soldat!) blieb aber bis zum Ende der NVA lt. DV bestehen. Unsere abgebildete Uniform ließ sich der ursprüngliche Träger (zuletzt Oberstleutnant im Stab GT Pätz) 1969 nach Abschluss der OHS in Plauen fertigen. Die Abzeichen ( außer Segelflug) wurden an dieser Uniform so von ihm bis zur Einführung der neuen Uniformen 1974 getragen. Interessant ist die an der OHS 1968 erworbene Kampfsportnadel in Gold auf der rechten Uniformseite. Darunter das 1969 als Zugführer in einer Grenzkompanie erworbene Militärsportabzeichen. Verkauft!
Auf dem linken Foto sieht man die Schraubbefestigung für die Schulterstücken. Rechts die Mütze von 1970 (Z) .


Obermatrose der Bootseinheiten der DDR Grenztruppen In puncto ihrer Uniformen eine bemerkenswerte Sonderstellung hatten die Bootseinheiten der DDR Grenztruppen an der Elbe ( Dömitz) und in Berlin auf der Spree und Havel. Im Gegensatz zu den entsprechenden Uniformarten der Grenzbrigade Küste hatten die Bootseinheiten den bekannten Ärmelaufnäher der Grenztruppen seit 01.12.1976. Auch das Mützenband wurde für diesen kleinen Verband speziell gefertigt. Unser Arrangement zeigt einen Obermatrosen als Ehrenwache zum Tag der Grenztruppen am 01.12. An der Winterjacke wurde eigentlich keine Schützenschnur und Auszeichnung getragen, aber auf Befehl des Regimentskommandeurs konnte dazu aus besonderen Anlass abgewichen werden. Um natürlich bei "gemischter" Wache der NVA in puncto "Lametta" nicht nachzustehen, wurde von dieser Regelung in der DV selbstverständlich Gebrauch gemacht. Verkauft!


Ehrenwache
an der
NVA- Unteroffiziersschule
"Rudolf Egelhofer"
in Haide bei Weißwasser.


Obermatrose Postenführer der Grenzkompanie Boltenhagen der 6. Grenzbrigade Küste (6. GBK) Diese Uniform bekamen Ostseeurlauber entlang der DDR- Küste nach 22 Uhr oft zu sehen. Die Jungs der GBK hatten zumindestens in den Sommermonaten einen schönen Dienst und erlebten viele "tolle Momente" beim "Beräumen" von Strandkörben. Besonders die Mischung aus Felddienstuniform und Matrosenbekleidung ist schon interessant und viele Teile sind mittlerweile nur noch schwer zu bekommen. Bei der abgebildeten Ausrüstung gibt es einige Teile, die natürlich nicht Standart waren. So wurden die "Luftis" als Sitzkissen in den 80ziger Jahren durch die Vorgesetzten nur geduldet. Ein "Postenradio" mit Ohrhörer hatten zwar viele Soldaten, der Besitz und die Nutzung war aber riskant und wurde bei Entdeckung auch deftig bestraft. Die Uniform ist in der Gr. 52 (Bj.1E). Der Ringpulli hat Gr.6 und der V-Pullover Gr.50. VW= 450€ Das Fernglas DF7x40 ist nicht Bestandteil des Angebotes!


Dienstuniform/Stabsdienstuniform eines Oberstleutnant der Hubschrauberstaffel HS16 "Albert Kuntz" der Grenztruppen der DDR  Zusammen mit vielen weiteren Uniform- und Ausrüstungsteilen erhielten wir diese doch recht seltene Uniform freundlicherweise aus den Händen des Trägers. Er war zuletzt tätig bis 1990 bei der Arbeitsgruppe der Grenzfliegerkräfte im Kommando der Grenztruppen in Pätz bei Königs Wusterhausen, südlich von Berlin. Vor dieser Dienststellung gehörte er als Pilot zum fliegenden Personal der Grenzflieger. Diese kleinste eigenständige Formation der Grenztruppen, die Hubschrauberstaffel 16 mit ihren nur ca.400 Planstellen für Offiziere, Mannschaften und Zivilangestellte, entwickelte  gerade bei den Uniformen des fliegenden Personals ein interessantes "Eigenleben". Bis zur Herauslösung der Grenztruppen aus der Struktur der NVA ist es in unstrittig, das die Offiziere der Mitte der 60ziger Jahre aufgestellten Staffel, die Uniformierung der Piloten analog der NVA Luftstreitkräfte trugen. Ab ca. 1972/73 wird es aber dann interessant und die Ausführungen in der Fachliteratur und im Web zu den weiteren Entwicklungen in der Uniformtrageweise dieses Personenkreises  bis 1986 widersprechen sich in Details häufig. Selbst Gespräche mit ehemaligen Angehörigen der Einheit bringen gerade in puncto Details keine eindeutige Klärung. Auch das Auswerten von privaten Fotos im kleinformatigen Schwarz/Weiß brachte nicht viel Neues, da gerade die Farbe der Effekten nicht zu unterscheiden ist. Eine teilweise lange Nutzung von einzelnen Uniformstücken ist gerade von spezialisierten Offizieren in besonderer Verwendung mit gesonderter Ausstattung (hier z.B. mit Pilotenanzug) nicht ungewöhnlich.                                          

Dienstjacke offener Fasson, Effekten in der Trageform von 1986 bis 1990 ! Uniformjacken in der Schnittform mit offenen Fasson wurden von Anbeginn der NVA nur für die Berufssoldaten der Luftstreitkräfte gefertigt. Ab ca. 1970 wurden mit dieser Uniformart auch die Fallschirmjäger ausgestattet. Am 03.05.1973 wurde die Einführung dieser Uniformversion durch den Nationalen Verteidigungsrat der DDR auch für die Berufssoldaten der kompletten NVA Landstreitkräfte und den Grenztruppen beschlossen. Die Massenproduktion begann im 3. Quartal 1973. Ab 1974 erhielten die ersten Einheiten die neue Uniform. Der offizielle Tragebeginn war aber erst der 01.10.1975. (siehe dazu auch Keubke, Uniformen d. DDR, S.147). Das heißt, dass die Grenztruppen bis 1975 analog den NVA LASK die hochgeschlossene Uniform ohne Hemd und Binder trugen.  1976 wurde dann noch das neu eingeführte Ärmelband angebracht.   

Man kann übrigens keine normale Grenztruppenuniformjacke, an welcher sich einmal die üblichen Spiegel für Berufssoldaten mit Kantillen ( im Bild unten links) befanden, zu einer Grenzfliegerjacke "umbauen". Man würde bei genauem Hinsehen die alten Nahtlöcher auf dem Kragen durch die unterschiedlichen Größen der Spiegel erkennen. Abbildung unten aus Walther, Uniformeffekten, Band2.

Auf dem Foto unten die Stempelung der Jacke. Der Hersteller 1802 sind die Burger Bekleidungswerke, daneben der Stempel für den Herstellungszeitraum 1/L. Oben rechts die Größe. Einzelanfertigungen für Armeeangehörige (die nicht unüblich waren- siehe Zweireiher und für Generale sowieso) wurden nur in autorisierten Schneiderein durchgeführt. Diese Stücke hatten keine Herstellernummer und waren daher auch nie gestempelt. In den 60zigern trugen sie oft ein eingenähtes Etikett der zumeist zivilen Schneiderei Produktionsgenossenschaft etc. - siehe Beispiel in anderer Rubrik. Unstrittig wird von allen Zeitzeugen die Trageweise der Uniformen mit blauem Kragenspiegel bestätigt. Bei der Farbe der Unterlage der Schulterstücken wird es aber schon wieder teilweise epochal unpräzise. Das Tragen des GT Ärmelbandes wird ab 1976 an allen Uniformarten ( außer an der Gesellschaftsuniformjacke) einhellig bestätigt. Zukünftige an der deutschen Geschichte interessierte Generationen können sich an dieser Uniform auch in Zukunft öffentlich erfreuen. Das Konvolut wurde durch das Bayrische Armeemuseum in Ingolstadt erworben und ergänzt die dortige umfangreiche DDR Uniformsammlung. Es wird somit zu weiteren Forschungen immer zugänglich bleiben!

Auf den unteren Fotos die Auszeichnungen des Oberstleutnants. Beachtenswert ist hier vor allem das Leistungsabzeichen für Fallschirmspringer. Die Trageberechtigung des Abzeichens war innerhalb des normalen Offizierskorps der Grenztruppen schon außergewöhnlich und vermittelte sicher gerade bei einer Stabsdiensttätigkeit eine gewisse herausragende Sonderstellung in der Ausbildung und Einsatzbereitschaft. Schlicht ausgedrückt- es machte etwas her! Trageberechtigt war man nach anfangs 10 Sprüngen ( später reduziert auf 5). Da alle Piloten in der NVA mindestens einen Pflichtsprung zum Erhalt ihrer Fluglizenz pro Jahr zu absolvieren hatten, waren also ab ca. Dienstgrad Oberleutnant alle zum Tragen der Auszeichnung berechtigt gewesen. An Uniformen von Piloten der Luftstreitkräfte sieht man das Abzeichen trotzdem äußerst selten, da sie sich ja schon untereinander als Flieger anhand des Klassifizierungsabzeichens erkannten und es die regelmäßigen Sprünge ja implizierte. Der Oberstleutnant absolvierte Mitte der 70ziger Jahre eine sowjetische Militärakademie (Moskau). Daher das Akademieabzeichen der Sowjetarmee. Der Abschluss einer Militärakademie befähigte zur Dienststellung in Stäben und war zumeist Voraussetzung um den Dienstgrad Oberstleutnant bis Oberst zu erlangen. Auch war dadurch sogar die Ernennung zum Generalmajor bei einer entsprechenden freien Dienststellung möglich. 

Anhand der hier auf dem Foto unten abgebildeten Interimsspange kann man auch einmal sehr schön auf die Eigenentwicklungen in der Geschichte der DDR Grenztruppen verweisen. Unter Führung des MdI in den 50ziger Jahren waren die zum Schutz der Staatsgrenze eingesetzten Formationen eher polizeiähnliche Kräfte und sie trugen die Bezeichnung Deutsche Grenzpolizei (DGP) nicht unberechtigt. Mit der Eingliederung der Grenztruppen in die Struktur der NVA wandelte sich dies grundlegend. Angefangen von der Ausbildung über die Ausrüstung und Bewaffnung glichen die Grenzregimenter ab Mitte der 60ziger Jahre in der Kampfkraft dem eines Infanterieregimentes bzw. um im Sprachgebrauch des Warschauer Vertrages zu bleiben- dem eines Mot. Schützenregimentes, nur halt ohne schwere Technik wie SPW etc. Die eingegliederten Grenztruppen übernahmen komplett die Palette der Auszeichnungen der NVA. Einzig die Medaille für vorbildlichen Grenzdienst und das Leistungsabzeichen blieben erhalten. Aus weltpolitischen Gründen (KSZE Verhandlungen 1973, Wiener Abkommen zur Truppenreduzierung etc.) begann die DDR Führung die DDR Grenztruppen ab 1973 wieder eigenständig unter der Führung des MfNV agieren zu lassen. Es ist aus dem nicht unbegründeten elitären Selbstverständnis der Führung der Grenztruppen heraus durchaus erklärlich, dass von diesem Zeitpunkt an man sich auch bei den Uniformen und den Auszeichnungen von der NVA abzugrenzen begann. Die Einführung des grünen Ärmelstreifens ab 1976, in guter deutscher Tradition das Symbol von Eliteverbänden, war schon ein unzweifelhaftes Zeichen dafür, als was man sich selbst betrachtete. Die Wissenschaftler (teilweise im Generalsrang mit militärischer Vergangenheit im 3. Reich) des Militärgeschichtlichen Instituts der DDR in Potsdam wussten wohl um die Bedeutung und Außenwirkung eines solchen "deutschen" Erkennungszeichens. Auch bei den Auszeichnungen fand nun zügig eine eigene Anpassung statt. Auf dem Foto unten sieht man z.B. die nun hellgrün eingefasste Verdienstmedaille in Gold. Auf der Medaille selbst wurde der Schriftzug NVA gegen Grenztruppen getauscht. Mitte der 80ziger war die Abkopplung von den Auszeichnungen der NVA fast komplett ( siehe dazu auch die untere Tafel hier in dieser Rubrik- "Im neuen Glanz"). Mit Ausnahme des Militärsportabzeichens konnten selbst nun auch Soldaten nur noch Auszeichnungen mit Symbolen der Grenztruppen wie die Schützenschnur, dem Klassifizierungsabzeichen und dem Bestenabzeichen erlangen.

Links die Interimsspange mit dem Kampforden in Bronze, den 3 Stufen der Verdienstmedaille ( Gold in der Form der Grenztruppen) und 3x die Auszeichnungen für Treue Dienste. Ganz rechts unten die Auszeichnung für vorbildlichen Grenzdienst.

Das Foto unten wurde uns freundlicherweise von der Fliegerkameradschaft des HS16 zur Verfügung gestellt. Rechts im Bild ein Leutnant in Ausgangsuniform (Jacke mit Ärmelpatten) am 01.12.1976 ( Tag der Grenztruppen) mit der Fliegeruniform und dem neu zu diesem Stichtag eingeführten und hier angebrachten Ärmelstreifen. Diese nachträglich recht aufwendige Arbeit wurde damals in der Objektschneiderei in Nordhausen für die Flieger durchgeführt.   

Oft bringen uns ehemalige Angehörige der bewaffneten Organisationen der DDR oder deren Hinterbliebene in Kisten, Koffern und Säcken verpackte Nachlässe. Beim Auspacken und Sichten der Sachen sind wir oft doch erstaunt, welch interessante Unterlagen und Gegenstände das Ende dieses Staates doch überlebt haben und nicht vernichtet wurden. Vor Jahren waren solch ein Fund z.B. die originalen OvD Tagebücher der Jahre von 1973 bis 1978 von verschiedenen Einheiten der 7. NVA Panzerdivision. Die Lektüre war besser als jeder Krimi. Mit Klarnamen waren dort Vergehen aufgeführt von Diebstahl (zumeist Kraftstoff durch Berufssoldaten) , Befehlsverweigerung, Alkoholexzesse, Tätlichkeiten ( zumeist im Zusammenhang mit der sog. "EK-Bewegung"), unerlaubte Entfernung, Kontaktaufnahme mit dem Feind und, und, und...! Die teilweise beiliegenden Analysen, Protokolle und Ergebnisse der weiteren Vorgehensweise der MfS Verwaltung 2000 ( Meldungen an "WOSTOK", "IKARUS" usw.) sind ein Spiegelbild der realen Verhältnisse in der ehemaligen NVA. Diese Unterlagen erwarb der Traditionsverein der ehem. Panzerdivision und verwahrt sie hoffentlich sicher vor Missbrauch!

Auch in den vielen Gegenständen die uns der Oberstleutnant der Grenzflieger übergab, fanden wir eine äußerst bemerkenswerte Tasche, die man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Insbesondere der Inhalt war zu DDR-Zeiten ohne Frage sicher mehr als "Streng Vertraulich!" Es handelt sich offensichtlich um die Diensttasche eines Hubschrauberpiloten zur Flugvorbereitung und Flugdurchführung mit technischen Rechenhilfen und Kartenmaterial, auf welchen die Anflugzonen, Funkfeuer etc. in Richtung Staatsgrenze eingezeichnet sind.

Auf dem Foto oben die Petschaft zur Versiegelung der Tasche. Die an sich schon bemerkenswerte Tasche lieferte aber ganz nebenbei noch eine kleine Sensation. Es ist das erste militärische B/A Stück der DDR, an welchem Klettband, hier als Verschluss der Lasche, verbaut wurde! Das Klettband wurde von einem Schweizer in den 50zigern erfunden und entwickelt und das Patent lag zu dieser Zeit bei dem US-Unternehmen Velcro. Da es hervorragend militärisch nutzbar ist, fiel es natürlich unter das Embargo der USA/NATO gegen die Ostblockstaaten. Sicher wurde durch die KoKo eine geringe Menge trotzdem "importiert". Bei solch einer brisanten VS-Tasche mit überschaubarem Nutzerkreis, war das Risiko wegen Patentverletzung sich internationalen Ärger einzuhandeln doch scheinbar gering.

Auch den hier auf den Fotos oben dargestellten Pilotenanzug von 1968 (Buchstabe K) bekommt man heute nicht mehr oft zu sehen. Der Anzug ähnelt im Material und Farbe den zeitlich gefertigten FDA Winteranzügen. Wer würde einen Offizier der Grenztruppen in dieser Uniform vermuten. Die Mütze noch mit gestickter Schwinge. Unter dem Anzug wurde die mausgraue, seidenartige Unterwäsche ( siehe Rubrik B/A) getragen. Man stellte Anfang der 70ziger Jahre aber fest, dass der hier gezeigte Anzug, insbesondere das synthetische Fell in Verbindung mit der Unterwäsche, im Falle eines Cockpitbrandes die Verletzungen des Trägers potenzieren würde. Ende der 70ziger bekamen die Piloten daher einen modifizierten Anzug (in blau) und auch neue Unterwäsche, ebenfalls in blau gehalten.


Die oben abgebildete Postkarte wurde 1977 durch den Militärverlag der DDR im Auftrag der Militärhandelsorganisation (MHO) gefertigt , gedruckt und in die Verkaufsstellen der Grenztruppen ausgeliefert. Dort schlug sie ,sprichwörtlich, wie eine Bombe ein. Der im Grenzdienst versierte Insider erkannte natürlich sofort, dass die beiden glücklich aussehenden Grenzer auf dem Motorrad gerade die DDR verlassen haben und in das Land, wo die Blumen blühen, eingefahren sind! Das Metallschild mit dem DDR Hoheitszeichen war nur auf der Seite der Säule zur BRD angebracht und hinter der Säule war halt die Staatsgrenze. Ein echter Lapsus! Nebenbei interessant sind aber noch andere Details der Abbildung, so z.B. die Nieten an den Helmen und die "Mischung" der Farben der Uniformen. Elemente der Strichtarnform- eindeutig, aber die farblichen Sprenkel lassen auch die Flächentarn erkennen. Die eigene Militärdienstzeit des Grafikers muss jedenfalls weit vor 1977 gelegen sein und die Grenze hat er nie aus der  Nähe gesehen, daher vielleicht die "künstlerischen Kapriolen"! Jedenfalls wurde von dieser Karte nach unserer Kenntnis keine weitere Auflage gedruckt!


Gefreiter (Postenführer) SPW-Richtschütze im GAR 5, 2. Batallion Potsdam Auf den ersten Blick möchte man meinen, diese Uniform sei in der falschen Rubrik. Aber weit gefehlt, sie spiegelt eine besondere Formation wieder. Nach der Übernahme der Grenztruppen zur NVA 1961 gab es ernsthafte Bestrebungen und Überlegungen sie mit Panzerkräften auszustatten. Dazu kam es aber nie wirklich. Mit dem Helsinkier KSZE Abkommen über Truppenreduzierungen und der folgenden Ausgliederung der Grenztruppen aus der NVA, kam das Thema aber wieder auf die Agenda. Das in Glöwen stationierte Grenzausbildungsregiment 5, insbesondere das in Potsdam, Heinrich-Mann-Allee stationierte 2. Batallion, wurden mit SPW 60PB ausgerüstet. In Potsdam waren es Ende der 80ziger fast 50 Stück SPW diesen Typs. Die Soldaten in Potsdam hatten eine deutlich stärkere Mot. Schützen Ausbildung als sonst in GAR üblich. Regelmäßig wurde das forcieren der Havel geübt. Damit war auch schon zu DDR Zeiten jedem klar, was diese Einheit im Ernstfall machen sollte- die Gewässer in Babelsberg Richtung Westberlin forcieren. Die Einheit war Reserve des Minister und wurde im Ernstfall sofort dem MfNV unterstellt. VW= 120 €

Oft genug hieß es in Grenzkompanien aus heiterem Himmel für Soldaten plötzlich: Spint ausräumen, alles transportfertig in 30min, sie werden versetzt. Wenn die Verwaltung 2000 den Daumen senkte, war es vorbei mit dem Grenzdienst. So auch das Schicksal des oben dargestellten Gefreiten. Nach der 12wöchigen Grundausbildung ging es an die grüne Grenze, der Staatsgrenze zur BRD in eine Grenzkompanie. Gegen Ende des zweiten DHJ absolvierte er die Postenführerprüfung und bekam die grünen Postenführerstreifen als Soldat. Aber dann kam die plötzliche Versetzung und über Umwegen landete er als Richtschütze in einem SPW eines GAR. Da er sich hat nichts zu Schulden kommen lassen, durfte er natürlich die Postenführerstreifen weiter tragen und bekam auch die damit verbundene Soldzulage. Später als Gefreiter mit den grünen Balken noch dazu, hatte er es diensttechnisch in einer Hinterlandeinheit natürlich richtig gut- er war halt mal richtig an der "Front". Viele versetzte Soldaten trafen es aber nicht so gut und landeten in Einheiten der NVA. Da hatten sie oft als Grenzer nichts zu lachen. In den 80zigern ging es dann oft in für die Volkswirtschaft tätige Einheiten im zumeist grenznahen Raum. Da konnte man es gut treffen. Viele Grenzer erfuhren nie oder erst nach der Wende warum sie eigentlich weg mussten. Oft genügte der Ausreiseantrag eines nahen Verwandten oder Freundes für das MfS um auf Nummer sicher zu gehen.


Als Grundwehrdienstleistender musste man 14 Tage bevor man eingezogen wurde seinen zivilen Personalausweis bei der Meldestelle der Volkspolizei abgeben. Man erhielt ihn erst nach Ableistung seiner Dienstzeit wieder. Den Wehrdienstausweis erhielt man kurz nach der Musterung und behielt ihn mindestens solange man im "wehrfähigen" Alter war, da man im Zuge einer Mobilmachung jederzeit binnen 24h zum Dienst eingezogen werden konnte. Clevererweise verschickte das Wehrkreiskommando die Telegramme zur Einberufung zum Reservistendienst (Mobilmachungsübungen) zumeist direkt an die Arbeitsstelle. So konnte man kaum noch mit Ausreden oder einer schnellen Krankschreibung tricksen. Oft übernahm sogar der Betrieb die schnelle "Verbringung" zum Gestellungsort. Mit zunehmenden Alter konnte so eine Übung mit Feldlager und anderen "Einlagen" sehr beschwerlich werden. Gerade Spezialisten waren oft übel dran, weil sie bei jeder größeren Übung fast jährlich bis zu 2 Wochen eingezogen wurden. Ich selbst kenne Unteroffiziersreservisten die nach Ableistung ihrer 3jährigen Dienstzeit mit 21 Jahren nochmal bis zu ihrem 35.Geburtstag auf ein halbes Jahr zusammengenommener Reservistendienstzeit gekommen sind.

Unten der WDA Teil mit den Eintragungen zu den Dienstorten. Bei vielen NVA Soldaten war da zumeist nur ein Feld ausgefüllt. Ausbildungsort war auch oft gleich Dienstort für 18 Monate.  Man konnte aber auch Glück haben und lernte die DDR kennen. Gerade Grenzer waren oft viel "unterwegs". Durch gelegentliche "Neudurchmischung" in den Grenzkompanien wollte man "Trott" vermeiden und "gemütliche Seilschaften" zerschlagen. Ich selbst habe in meinen 15 Monaten GWD bei den Grenztruppen an 15 verschiedenen Standorten Dienst versehen. ( Tageseinsätze mit Übernachtung nicht mitgerechnet). Oft wurden wir "ausgeliehen" für 1-2 Wochen ohne das eine Ummeldung im WDA stattfand. Ab Sommer 1989 waren wir im Dauereinsatz in der Volkswirtschaft oder erfüllten "Wochenendsollstärken" an verschiedenen GT Standorten, weil von dort auch zu viele in Betrieben eingesetzt waren. Durch "Abgänge" an Beschäftigten in vielen sowieso schon mit Personalmangel belasteten Betrieben über Ungarn und Prag verschärfte sich die Lage in der DDR 1989 zusehends. Nach der Grenzöffnung im November drohten ganze Industriezweige zu kollabieren. Insbesondere die Energie & Kohleindustrie "zitterte" schon vor dem Winter. So endete meine eigene Dienstzeit auch in solcher "Kohlekompanie". Nun als Angehöriger der chem. Dienste der NVA mit Standort in Storkow. Dort wurden wir auch als NVA Angehörige in die Reserve entlassen.


Fähnrich als Grenzaufklärer
Sie waren wohl die Elite der Grenztruppen der DDR.Handverlesen durch das MfS und geprüft durch die Verwaltung 2000. Die Grenzaufklärer operierten im vorgelagerten Grenzbereich meistens allein und verdeckt.
Die einfachen Grenzsoldaten mochten sie nicht,da sie auch die eigenen Kräfte beobachteten und Wachvergehen gleich mit schönen Fotos meldeten.
Schon ein freundliches Winken in Richtung BRD wurde als "Kontaktaufnahme mit dem Feind" ausgelegt und oft unverhältnismäßig bestraft. ca. Anfang 1979
FDU-Sommer m52 m. HT-ES, Hemd m.Binder Gr.40N, Offz.Käppi Gr.58, Stiefel chrom Gr.29, Koppel 120cm m. Tasche, Kamera Practica MTL3, UKW Funkgerät UFT771, Grenzfunk PSE-FMN, Regenmantel, Feldflasche Verkauft


Auch in der DDR hielt man bis zum Ende der NVA/Grenztruppen an der sogenannten Erkennungsmarke ("Hundemarke") in guter deutscher Tradition fest. Das Teil war aber ein Relikt einer überholten Kriegsführung. Jeder militärische Konflikt an der Staatsgrenze zur BRD (Nato) wäre binnen 24 Stunden in einen atomaren Krieg eskaliert. Durch "Planspiele" wusste man auch bei der NVA , dass nach 48 Stunden 90% der Soldaten Tod bzw. Kampfunfähig gewesen wären. Wer hätte von diesen Millionen Toten die Marken einsammeln sollen, auswerten und wen wollten sie noch benachrichtigen?


Oberleutnant PKE Berlin Diese zu DDR Zeiten der Allgemeinheit eigentlich recht unbekannte Uniform ging auf Fotos vom Grenzübergang Bornholmer Strasse am 09.November 1989 um die Welt. Ca. 3500 als Angehörige der Grenztruppen legendierte Mitarbeiter des MfS versahen ihren Dienst in den Pass-Kontroll-Einheiten an den Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD und Westberlin.
Für die GÜST um Westberlin wurden besonders viele ehemalige Angehörige des MfS Wachregimentes nach Ableistung ihrer verpflichteten Dienstzeit angeworben und mit unnatürlich schnellen Beförderungen bedacht. Der Träger dieser Uniform wurde nach seiner Entlasung vom Wachregiment als Stabsfeldwebel innerhalb von nur 10 Jahren über die Fähnrich Dienstgrade bis zum Oberleutnant "durchbefördert". Der regenabweisende Anzug mit Thermofutter ist in der Gr. m52. Hose lang m52-1, Hemd Gr.42L m. Binder, Schirmmütze Gr.58, Halbschuhe Gr.29  Verkauft !
Gefreiter (Postenführer) als UvD
der Grenzkompanie Morsleben
ca. Frühjahr 1989
Die Einheit befindet sich im Grenzalarm
wegen zwei "abgängigen" bewaffneten
sowjetischen Fallschirmjägern aus Gardelegen.
Daher das kleine Geschirr.
Unser EK "52Anton" hat an solchen Tag
mit dem UvD Posten Glück.
Am "Kanten" wird es bei solchen Lagen
ohne Ablösung im Freien schnell ungemütlich.
Jacke sg56, Hose g56-2 m. HT-ES,
V-Pullover Gr.56, Stiefel 29,5
Käppi Gr.58, Koppel,Tragegestell m.
Magazintasche, Armbinde,
Quali GT Stufe 3, Sportabzeichen,
Bestenabzeichen 2x
Verkauft!

Obige Publikation in der AR 12/85 zur Einführung der neuen Qualifikationsabzeichen bei der NVA und den Grenztruppen haben wir hier u.a. für die Sammlerfreunde in Görlitz eingestellt. Im begleitenden Text wird nämlich eine bisherige leichte Unklarheit zur Trageweise bei den Grenztruppen aufgelöst. Bei den Grenztruppen gab es das bekannte Allgemeine Abzeichen für den Grenzdienst ( rechts mit Grenzpfahl). Die anderen Formen waren für Grenzer auch möglich, so den sie Spezialisten in dieser Waffentechnik waren und sich darin qualifiziert haben. Also Nachrichten und KFZ Dienst sowieso aber auch z.B. mot. Schützen, Ari und fliegertechnischer Dienst wären möglich, da die Grenztruppen über derartige Verbände verfügten. Wieder ein Puzzle gelöst! Jetzt brauchen wir nur noch Fotobelege von Grenzern mit "exotischen" Qualispangen!

Freundlicherweise brauchten wir nicht lange warten! Hier nun ein Beleg für die Nutzung von speziellen Qualispangen bei den Grenztruppen. Die Ausführung für den waffentechnischen Dienst bei einem Offizier der Grenztruppen (ex 38902 Schönberg) mit interessantem Laufbahnweg über die Offiziershochschule (siehe Schulterstücken links). Unten der entsprechende Befehl.  Vielen Dank für den Beleg!

Befehl 73_88 Klassifizierungsabzeichen 1.pdf


 
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